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   VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07   

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VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07 (https://dejure.org/2007,23094)
VG Oldenburg, Entscheidung vom 13.11.2007 - 1 A 1824/07 (https://dejure.org/2007,23094)
VG Oldenburg, Entscheidung vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 (https://dejure.org/2007,23094)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de

    Verfolgung Homosexueller in Nigeria

  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 60 Abs 1 AufenthG
    Asyl; Asylablehnung; beachtliche Wahrscheinlichkeit; dauerndes Merkmal; Homosexueller; innerstaatliche Fluchtalternative; Merkmal; Nigeria; Seeweg; sicherer Drittstaat; soziale Gruppe; Verfolgung

  • Informationsverbund Asyl und Migration

    AufenthG § 60 Abs. 1; RL 2004/83/EG ARt. 10 Abs. 1 Bst. d; EMRK Art. 8; GG Art. 1 Abs. 1; RL 2004/83/EG Art. 9 Abs. 2 Bst. c
    Nigeria, Homosexuelle, soziale Gruppe, Verfolgungsbegriff, Strafrecht, Scharia, Steinigung, Inhaftierung, Haftbedingungen, Untersuchungshaft, Übergriffe, extralegale Hinrichtungen, beachtlicher Wahrscheinlichkeitsmaßstab, Verfolgungshandlung, Strafverfolgung, ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
  • juris (Volltext/Leitsatz)
 
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Wird zitiert von ... (11)Neu Zitiert selbst (13)

  • BVerwG, 15.03.1988 - 9 C 278.86

    Asylrecht - Politische Verfolgung - Persönliche Merkmale - Genfer Konvention -

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Die frühere, aus der Zeit vor der Qualifikationsrichtlinie stammende Rechtsprechung, derzufolge Homosexuelle grundsätzlich keine "soziale Gruppe" im Sinne des Art. 1 A Nr. 2 GK sein können (so BVerwG, Urteil vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 145), ist demzufolge überholt.

    Darauf, ob die Homosexualität für den Betroffenen "unentrinnbar" ist, so dass er sich gleichgeschlechtlicher Betätigung gar nicht enthalten kann (vgl. BVerwG, vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 151 und Urteil vom 17. Oktober 1989, 9 C 25/89, NVwZ-RR 1990, 375 zu Art. 16 Abs. 2 S. 2 GG a. F.), kommt es daher nicht mehr an.

    Das Erfordernis der "Unentrinnbarkeit" wurde vom Bundesverwaltungsgericht deshalb aufgestellt, weil es Homosexuelle nicht als "soziale Gruppe" ansah, sondern ihre Unterdrückung unter das Tatbestandsmerkmal "Verfolgung wegen eines unabänderlichen, mit Rasse oder Nationalität vergleichbaren Merkmals" subsumierte (vgl. BVerwG, vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 145 - 147; dazu auch Marx, Handbuch zur Flüchtlingsanerkennung, § 19 Rn. 37).

    Eine Verfolgung droht mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit, wenn in Anbetracht aller Umstände bei einem vernünftig denkenden, besonnenen Menschen in der Lage des Asylsuchenden Furcht vor Verfolgung hervorgerufen werden kann (BVerwG, Urteil vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 150).

    Eine in diesem Sinne wohlbegründete Furcht vor einem Ereignis kann auch dann vorliegen, wenn aufgrund einer "quantitativen" oder statistischen Betrachtungsweise weniger als 50 % Wahrscheinlichkeit für dessen Eintritt besteht (BVerwG, Urteil vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 150).

    Zwar hat das Bundesverwaltungsgericht im Hinblick in seinem Urteil vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 149 ausgeführt, der Untersagung einverständlicher homosexueller Betätigung unter Erwachsenen im Heimatland aus Gründen der dort herrschenden öffentlichen Moral könne für sich allein keine asylrechtliche Bedeutung beigemessen werden und der Zwang sich entsprechend den in dieser Hinsicht herrschenden sittlichen Anschauungen zu verhalten und hiermit nicht im Einklang stehende Verhaltensweisen zu unterlassen, stelle für denjenigen, der sich ihm beugt, keine politische Verfolgung i. S. d. Art. 16 Abs. 2 S. 2 GG a.F. dar.

    Der Einzelrichter ist jedoch nicht der Auffassung, dass diese ausdrücklich nur zum Asylgrundrecht ergangene Rechtsprechung (vgl. BVerwG, aaO., BVerwGE 79, 143, 145 f.) unter Berücksichtigung der Qualifikationsrichtlinie auch auf § 60 Abs. 1 AufenthG Anwendung finden kann.

    Der Ausgangspunkt des Bundesverwaltungsgerichts, dass die veränderten sittlichen Anschauungen über Homosexualität in der Bundesrepublik nicht von Bedeutung für die Beurteilung eines im Ausland aus Gründen der öffentlichen Moral geltenden Verbotes homosexueller Betätigung sein könnten, da es nicht Aufgabe des Asylrechts sei, gewandelte moralische Anschauungen in der Bundesrepublik über homosexuelles Verhalten in anderen Staaten durchzusetzen (BVerwG, aaO., BVerwGE 79, 143, 149), trifft in Bezug auf § 60 Abs. 1 AufenthG und vor dem Hintergrund des Art. 10 Richtlinie 2004/83/EG, der sexuelle Orientierung ausdrücklich als mögliches Verfolgungskriterium nennt, nicht den Kern der sich stellenden Frage.

    Aber selbst wenn man die Ausführungen des Bundesverwaltungsgerichts im Urteil vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 153 f. auf § 60 Abs. 1 AufenthG übertragen und die Strafverfolgung Homosexueller nur dann als "Verfolgung" im Sinne dieser Norm anerkennen würde, wenn sie den Kläger gerade in seiner als besonders verderbnisstiftend angesehenen homosexuellen Veranlagung treffen soll, hätte die Klage Erfolg.

    Dort wurde zwar auch erwähnt, dass dem Kläger im Iran die Todesstrafe drohe, letztlich entscheidend war aber nicht die Art der Strafandrohung, sondern ihr Zweck, nämlich dass sie den Kläger gerade in seiner als besonders verderbnisstiftend angesehenen homosexuellen Veranlagung als einer persönlichen Eigenschaft treffen sollte (vgl. BVerwGE 79, 143, 154).

  • EGMR, 08.02.2007 - 2928/02

    LIEDERMANN v. AUSTRIA

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Interessierte Gruppen versuchen, Homosexualität wahrheitswidrig als etwas erst durch die Kolonialmächte nach Afrika hineingetragenes darzustellen (vgl. Gutachten d. Instituts für Afrika-Kunde vom 11.11.2002 an VG Oldenburg zu 2 A 2928/02).

    Die breite Bevölkerung grenzt Homosexuelle - wenn deren Veranlagung öffentlich bekannt wird - sozial aus oder greift sogar zu Verfolgungsmaßnahmen bis hin zur Lynchjustiz (Vgl. Gutachten d. Instituts für Afrika-Kunde vom 11.11.2002 an VG Oldenburg zu 2 A 2928/02 und Gutachten an VG München vom 19. Januar 2006; ferner Auskunft AI an VG Düsseldorf vom 3. August 2006).

    Im säkularen Rechtskreis der südlichen Bundesstaaten sieht das Gesetz Freiheitsstrafe von 3 Monaten bis 3 Jahren (AA, Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage in der Bundesrepublik Nigeria, 6. Mai 2006, 508-516.80/3 NGA, S. 26), nach anderen Informationen sogar teilweise bis zu 14 Jahren vor (Gutachten d. Instituts für Afrika-Kunde vom 11.11.2002 an VG Oldenburg zu 2 A 2928/02; Auskunft AI an VG Oldenburg vom 11.2.2003 zu 2 A 2928/02; Auskunft AA an VG Stuttgart vom 17.5.2004; Auskunft AA an VG Düsseldorf vom 25. Juli 2006; Auskunft AI vom 3.8.2006 an VG Düsseldorf).

    Allgemein findet in Nigeria in seit einigen Jahren eine öffentliche Kampagne v. a. staatlicher und religiöser Akteure (christlicher wie muslimischer Seite) gegen Homosexuelle statt, die zu einem Klima zunehmender Intoleranz führt (vgl. BAMF, Information Homosexualität in Nigeria, März 2007, S. 7; Institut für Afrika-Kunde, Gutachten an VG Oldenburg vom 11.11.2002 zu 2 A 2928/02 sowie Gutachten vom 19. Januar 2006 an VG München; Auskunft AI an VG Düsseldorf vom 3. August 2006).

    Ferner werden die allgemeine Ineffizienz der Strafverfolgungsbehörden, Beweisschwierigkeiten, Korruption sowie zurückhaltendes Anzeigeverhalten der Bevölkerung genannt (vgl. Gutachten des Instituts für Afrika-Kunde vom 11.11.2002 an VG Oldenburg zu 2 A 2928/02; BAMF, Information Homosexualität in Nigeria, März 2007, S. 19).

    Häufig nehmen etwa Nachbarn, die Fälle von Homosexualität bemerken, die Verfolgung selbst in die Hand, was bis hin zur Lynchjustiz geht (vgl. BAMF, Information Homosexualität in Nigeria, März 2007, S. 19; zur verbreiteten Lynchjustiz gegenüber Homosexuellen auch Institut für Afrika-Kunde, Gutachten an VG Oldenburg vom 11.11.2002 zu 2 A 2928/02 sowie Gutachten vom 19. Januar 2006 an VG München; Auskunft AI an VG Düsseldorf vom 3. August 2006).

    Dies gilt selbst dann, wenn man die Ausführungen des Klägers zu seiner Vorverfolgung durch Dorfbewohner für unglaubhaft erachtet und ihm daher nicht den herabgesetzten Wahrscheinlichkeitsmaßstab eines Vorverfolgten zugute kommen lässt (so im Ergebnis für die Situation Homosexueller in Nigeria auch VG Leipzig, Urteil vom 21.12.1998, A 2 K 30357/95, InfAuslR 1999, 309, 310; VG Chemnitz, Urteil vom 9.5.2003, 6 A 305358/97.A, juris; VG München, Urteil vom 30. Januar 2007, M 21 K 04.51494, Asylmagazin 9/2007, 25, 26; a. A. VG München, Gerichtsbescheid vom 9. Januar 2006, M 12 K 05.50666, juris, VG Oldenburg, Gerichtsbescheid vom 11. Februar 2003, 2 A 5145/02, VG Oldenburg, Urteil vom 25. November 2004, 2 A 2928/02).

  • VG München, 30.01.2007 - M 21 K 04.51494

    Nigeria, Homosexuelle, Gruppenverfolgung, soziale Gruppe, Verfolgungsbegriff,

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Dies gilt selbst dann, wenn man die Ausführungen des Klägers zu seiner Vorverfolgung durch Dorfbewohner für unglaubhaft erachtet und ihm daher nicht den herabgesetzten Wahrscheinlichkeitsmaßstab eines Vorverfolgten zugute kommen lässt (so im Ergebnis für die Situation Homosexueller in Nigeria auch VG Leipzig, Urteil vom 21.12.1998, A 2 K 30357/95, InfAuslR 1999, 309, 310; VG Chemnitz, Urteil vom 9.5.2003, 6 A 305358/97.A, juris; VG München, Urteil vom 30. Januar 2007, M 21 K 04.51494, Asylmagazin 9/2007, 25, 26; a. A. VG München, Gerichtsbescheid vom 9. Januar 2006, M 12 K 05.50666, juris, VG Oldenburg, Gerichtsbescheid vom 11. Februar 2003, 2 A 5145/02, VG Oldenburg, Urteil vom 25. November 2004, 2 A 2928/02).

    Es kann ihm daher nicht ohne weiteres zugemutet werden, dieses persönlichkeitsprägende Merkmal zu unterdrücken oder zu verheimlichen (so im Ergebnis auch VG München, Urteil vom 30. Januar 2007, M 21 K 04.51494, Asylmagazin 9/2007, 25, 26 f.).

    Eine daran anknüpfende langjährige Inhaftierung unter den in Nigeria üblichen Begleitumständen ist eine unverhältnismäßige Bestrafung und daher nach Art. 9 Abs. 2 c) der Qualifikationsrichtlinie eine im Rahmen des § 60 Abs. 1 AufenthG relevante Verfolgungsmaßnahme (so auch VG München, Urteil vom 30. Januar 2007, M 21 K 04.51494, Asylmagazin 9/2007, 25, 26).

  • EGMR, 27.09.1999 - 33985/96

    SMITH AND GRADY v. THE UNITED KINGDOM

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Staatliche Repressionen, die an die sexuelle Ausrichtung anknüpfen, bedürfen nach den in der EMRK kodifizierten europäischen Menschenrechtsvorstellungen besonders triftiger Gründe (vgl. EGMR, Urteil vom 27. September 1999, 33985/96 und 33986/96, Smith und Grady ./. Vereinigtes Königreich, NJW 2000, 2089, 2092).

    Vorurteile der heterosexuellen Mehrheitsbevölkerung gegenüber einer homosexuellen Minderheit sind keine ausreichende Rechtfertigung (EGMR, Urteil vom 27. September 1999, 33985/96 und 33986/96, Smith und Grady ./. Vereinigtes Königreich, NJW 2000, 2089, 2093).

  • VG Leipzig, 21.12.1998 - A 2 K 30357/95

    Anerkennung als Asylberechtigter; Begriff des politisch Verfolgten;

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Dies gilt selbst dann, wenn man die Ausführungen des Klägers zu seiner Vorverfolgung durch Dorfbewohner für unglaubhaft erachtet und ihm daher nicht den herabgesetzten Wahrscheinlichkeitsmaßstab eines Vorverfolgten zugute kommen lässt (so im Ergebnis für die Situation Homosexueller in Nigeria auch VG Leipzig, Urteil vom 21.12.1998, A 2 K 30357/95, InfAuslR 1999, 309, 310; VG Chemnitz, Urteil vom 9.5.2003, 6 A 305358/97.A, juris; VG München, Urteil vom 30. Januar 2007, M 21 K 04.51494, Asylmagazin 9/2007, 25, 26; a. A. VG München, Gerichtsbescheid vom 9. Januar 2006, M 12 K 05.50666, juris, VG Oldenburg, Gerichtsbescheid vom 11. Februar 2003, 2 A 5145/02, VG Oldenburg, Urteil vom 25. November 2004, 2 A 2928/02).

    Denn die in Nigeria für homosexuelles Verhalten drohende langjährige Inhaftierung soll Homosexuelle nicht nur nicht nur als Störer der öffentlichen Ordnung, sondern zugleich auch in ihrer als besonders verderbnisstiftend angesehenen sexuellen Veranlagung treffen (ähnl. auch VG Leipzig, Urteil vom 21.12.1998, A 2 K 30357/95, InfAuslR 1999, 309, 310).

  • EGMR, 26.10.1988 - 10581/83

    NORRIS c. IRLANDE

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Soweit das erkennende Gericht im Urteil vom 28. Juli 2005, 7 A 1961/04 noch ausgeführt hat, auch der EGMR habe grundsätzlich anerkannt, dass eine Regelung männlichen homosexuellen Verhaltens zum Schutze der Moral notwendig sein könne, darf dabei nicht übersehen werden, dass der Straßburger Gerichtshof gleichwohl im Ergebnis noch nie die Menschenrechtskonformität einer Strafandrohung für einverständliche homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern bejaht hat (vgl. EGMR, Urteil vom 22.10.1981, Dudgeon ./. Vereinigtes Königreich, NJW 1984, 541 ff.; EGMR, Urteil vom 26. Oktober 1988, Serie A Bd. 142, S. 20, Norris ./. Irland; EGMR, Urteil vom 22. April 1993, Serie A, Bd. 259, S. 12, Modinos ./. Zypern; dazu auch Meyer-Ladewig, Hk-EMRK, Art. 8 Rn. 7) .
  • EGMR, 22.04.1993 - 15070/89

    MODINOS c. CHYPRE

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Soweit das erkennende Gericht im Urteil vom 28. Juli 2005, 7 A 1961/04 noch ausgeführt hat, auch der EGMR habe grundsätzlich anerkannt, dass eine Regelung männlichen homosexuellen Verhaltens zum Schutze der Moral notwendig sein könne, darf dabei nicht übersehen werden, dass der Straßburger Gerichtshof gleichwohl im Ergebnis noch nie die Menschenrechtskonformität einer Strafandrohung für einverständliche homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern bejaht hat (vgl. EGMR, Urteil vom 22.10.1981, Dudgeon ./. Vereinigtes Königreich, NJW 1984, 541 ff.; EGMR, Urteil vom 26. Oktober 1988, Serie A Bd. 142, S. 20, Norris ./. Irland; EGMR, Urteil vom 22. April 1993, Serie A, Bd. 259, S. 12, Modinos ./. Zypern; dazu auch Meyer-Ladewig, Hk-EMRK, Art. 8 Rn. 7) .
  • VG Oldenburg, 28.07.2005 - 7 A 1961/04

    Beurteilung der Reglementierung homosexueller Handlungen in Ghana im Hinblick auf

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Soweit das erkennende Gericht im Urteil vom 28. Juli 2005, 7 A 1961/04 noch ausgeführt hat, auch der EGMR habe grundsätzlich anerkannt, dass eine Regelung männlichen homosexuellen Verhaltens zum Schutze der Moral notwendig sein könne, darf dabei nicht übersehen werden, dass der Straßburger Gerichtshof gleichwohl im Ergebnis noch nie die Menschenrechtskonformität einer Strafandrohung für einverständliche homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern bejaht hat (vgl. EGMR, Urteil vom 22.10.1981, Dudgeon ./. Vereinigtes Königreich, NJW 1984, 541 ff.; EGMR, Urteil vom 26. Oktober 1988, Serie A Bd. 142, S. 20, Norris ./. Irland; EGMR, Urteil vom 22. April 1993, Serie A, Bd. 259, S. 12, Modinos ./. Zypern; dazu auch Meyer-Ladewig, Hk-EMRK, Art. 8 Rn. 7) .
  • OVG Berlin-Brandenburg, 13.03.2007 - 3 N 13.07
    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Wenn das OVG Berlin-Brandenburg im Beschluss vom 13. März 2007, OVG 3 N 13.07, juris, die Rechtsprechung des BVerwG dahingehend versteht, dass die Bestrafung von Homosexualität nur dann asylrelevant sei, wenn Todes- oder Leibesstrafen drohten, trifft dies nicht zu und lässt sich auch der zitierten Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts so nicht entnehmen.
  • BVerwG, 17.10.1989 - 9 C 25.89

    Asylrecht - Homosexualität - Gleichgeschlechtliche Kontakte - Iran -

    Auszug aus VG Oldenburg, 13.11.2007 - 1 A 1824/07
    Darauf, ob die Homosexualität für den Betroffenen "unentrinnbar" ist, so dass er sich gleichgeschlechtlicher Betätigung gar nicht enthalten kann (vgl. BVerwG, vom 15. März 1988, 9 C 278.86, BVerwGE 79, 143, 151 und Urteil vom 17. Oktober 1989, 9 C 25/89, NVwZ-RR 1990, 375 zu Art. 16 Abs. 2 S. 2 GG a. F.), kommt es daher nicht mehr an.
  • VG Oldenburg, 11.02.2003 - 2 A 5145/02

    Homosexualität; Nigeria; Verfolgung

  • VG München, 09.01.2006 - M 12 K 05.50666

    Asylverfahren, Asylanerkennung, Flüchtlingsanerkennung, Nigeria, homosexuell,

  • Drs-Bund, 14.12.2006 - BT-Drs 16/2800
  • VGH Baden-Württemberg, 07.03.2013 - A 9 S 1873/12

    Verfolgung von Homosexuellen in Nigeria

    Auch nach der nach Inkrafttreten der RL 2004/83/EG herrschenden Meinung werden die sexuelle Ausrichtung und mithin auch die Homosexualität zu den Merkmalen gerechnet, die für die Identität so bedeutsam sind, dass die Betreffenden nicht gezwungen werden sollten, auf sie zu verzichten (vgl. UNHCR, Guidelines on International Protection No. 9, 23.10.2012, Rn. 44 ff., siehe zur Bedeutung der UNHCR Guidelines: Art. 35 Abs. 1 GFK und BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Zweiten Senats vom 12.03.2008 - 2 BvR 378/05 -, Juris Rn. 38; ferner: Hruschka/Löhr, NVwZ 2009, 205, 210; Marx, Handbuch zum Flüchtlingsschutz, 2. Aufl. 2012, § 25 Rn. 2; Titze, ZAR 2012, 93, 95; Markard, Asylmagazin 2013, S. 74, 80; Göbel-Zimmermann/Masuch, in: Huber AufenthG, 2010, § 60 Rn. 83; auch: VG Oldenburg, Urteil vom 13.11.2007 - 1 A 1824/07 -, Juris Rn. 25; VG Frankfurt , Urteil vom 11.11.2010 - VG 4 K 772/10.A - VG Hamburg, Urteil vom 17.02.2011 - 4 A 265/10 - VG Regensburg, Urteil vom 07.10.2011 - RN 5 K 11.30261 - VG Stuttgart, Urteil vom 15.08.2012 - A 8 K 344/11 - VG Düsseldorf, Urteil vom 26.09.2012 - 23 K 3686/10.A -, Juris Rn. 51 ff.).
  • VGH Baden-Württemberg, 07.03.2013 - A 9 S 1872/12

    Keine Gruppenverfolgung Homosexueller in Kamerun

    Auch nach der nach Inkrafttreten der RL 2004/83/EG herrschenden Meinung werden die sexuelle Ausrichtung und mithin auch die Homosexualität zu den Merkmalen gerechnet, die für die Identität so bedeutsam sind, dass die Betreffenden nicht gezwungen werden sollten, auf sie zu verzichten (vgl. UNHCR, Guidelines on International Protection No. 9, 23.10.2012, Rn. 44 ff., siehe zur Bedeutung der UNHCR Guidelines: Art. 35 Abs. 1 GFK und BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Zweiten Senats vom 12.03.2008 - 2 BvR 378/05 -, Juris Rn. 38; ferner: Hruschka/Löhr, NVwZ 2009, 205, 210; Marx, Handbuch zum Flüchtlingsschutz, 2. Aufl. 2012, § 25 Rn. 2; Titze, ZAR 2012, 93, 95; Markard, Asylmagazin 2013, S. 74, 80; Göbel-Zimmermann/Masuch, in: Huber AufenthG, 2010, § 60 Rn. 83; auch: VG Oldenburg, Urteil vom 13.11.2007 - 1 A 1824/07 -, Juris Rn. 25; VG Frankfurt , Urteil vom 11.11.2010 - VG 4 K 772/10.A - VG Hamburg, Urteil vom 17.02.2011 - 4 A 265/10 - VG Regensburg, Urteil vom 07.10.2011 - RN 5 K 11.30261 - VG Stuttgart, Urteil vom 15.08.2012 - A 8 K 344/11 - VG Düsseldorf, Urteil vom 26.09.2012 - 23 K 3686/10.A -, Juris Rn. 51 ff.).
  • VG Düsseldorf, 26.09.2012 - 23 K 3686/10

    Homosexualität Verfolgung Strafbarkeit gleichgeschlechtliche Orientierung

    Geht man hingegen davon aus, dass nach dem Inkrafttreten des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG) und der darin enthaltenen Umsetzung der Qualifikationsrichtlinie (QRL), insbesondere durch § 60 Abs. 1 Satz 3 AufenthG i. V. m. Art. 10 Abs. 1 lit. d QRL, auch Verfolgung wegen homosexueller Betätigung als Verfolgung wegen Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe - derjenigen der "geschlechtlichen Orientierung" als Aspekt des "Geschlechts" in § 60 Abs. 1 Satz 3 AufenthG - vom Schutzbereich des § 60 Abs. 1 AufenthG umfasst wird, vgl. Hruschka/Löhr, NVwZ 2009, 205 (210 f.) mit europarechtlicher Herleitung und weiteren Nachweisen; Verwaltungsgericht (VG) Oldenburg, Urteil vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 -, Juris, Rn. 23 ff.; VG Düsseldorf, Urteile vom 23. März 2012 - 13 K 1217/11.A -, Juris, Rn. 36 ff., vom 15. Januar 2008 - 1 K 975/06.A - (Urteilsumdruck, S. 6 f., soweit ersichtlich n.v.), so ist dies auch bei der Bestimmung der vom Asylgrundrecht gemäß Art. 16a GG geschützten Rechtsgüter beachtlich.

    vgl. (regelmäßig zu § 60 Abs. 1 AufenthG) VG Köln, Urteil vom 16. August 2012 - 13 K 1011/09.A -, Juris, S. 6 f.; VG Düsseldorf, Urteile vom 23. März 2012 - 13 K 1217/11.A -, Juris, Rn. 53 ff. und vom 15. Januar 2008 - 1 K 975/06.A - (Urteilsumdruck, S. 9); VG Oldenburg, Urteil vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 -, Rn. 41 (entgegen Urteil vom 17. Juli 2006 - 11 A 1242/06 -, Juris, S. 12); VG München, Urteil vom 30. Januar 2007 - M 21 K 04.51494 -, Juris, S. 17 ff.; UK Supreme Court, Entscheidung vom 7. Juli 2010, HJ (Iran) und HT (Cameroon) vs. SSHD, (2010) UKSC 31, abgerufen www.bailii.org; Hruschka/Löhr, NVwZ 2009, 205 (210); im Ergebnis ebenso (insbesondere in Bezug auf Kamerun): VG Potsdam, a. a. O.

  • VG Regensburg, 15.09.2008 - RN 8 K 08.30020

    Algerien, Homosexuelle, soziale Gruppe, Zumutbarkeit, Persönlichkeitsrecht,

    Darauf, ob die Homosexualität für den Kläger ,,unentrinnbar" ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. März 1988, Az. 9 C 278.86), kommt es nach Einführung und Umsetzung der Qualifikationsrichtlinie nicht mehr an (vgl. hierzu ausführlich VG Oldenburg, Urteil vom 13. November 2007, Az. 1 A 1824/07).

    Diese zum Asyl g rund recht ergangene Rechtsprechung kann nach Auffassung des Gerichts auch nach Einführung der Qualifikationsrichtlinie bei der Anwendung von § 60 Abs. 1 AufenthG herangezogen werden (a.A. VG Oldenburg, Urteil vom 13. November 2007, Az. 1 A 1824/07, das diese Rechtsprechung hinsichtlich der öffentlichen Moral im Heimatland wohl insgesamt für nicht mehr anwendbar hält).

  • VG Regensburg, 07.10.2011 - RN 5 K 11.30261
    Darauf, ob die Homosexualität für den Kläger "unentrinnbar" ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 15.3.1988, Az. 9 C 278, 86), kommt es nach Einführung und Umsetzung der Qualifikationsrichtlinie nicht mehr an (vgl. VG Oldenburg, 13.11.2007, Az. 1 A 1824/07).

    Diese zum Asylgrundrecht ergangene Rechtsprechung kann nach Auffassung des Gerichts auch nach Einführung der Qualifikationsrichtlinie bei der Anwendung von § 60 Abs. 1 AufenthG herangezogen werden (a.A. VG Oldenburg, 13.11.2007, Az. 1 A 1824/07, das diese Rechtsprechung hinsichtlich der öffentlichen Moral im Heimatland wohl insgesamt für nicht mehr anwendbar hält).

  • VG Düsseldorf, 09.07.2018 - 27 K 9431/17

    Homosexualität, Nigeria, unglaubhaft

    vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 7. März 2013 - A 9 S 1873/12 -, juris; VG Karlsruhe, Urteil vom 09. August 2017 - A 4 K 6228/17 -, Rn. 19, juris; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 18. Dezember 2015 - 9a K 3162/15.A -, juris VG Aachen, Urteil vom 18. März 2014 - 2 K 1589/10.A -, juris; VG Regensburg, Urteil vom 19. November 2013 - RN 5 K 13.30226 -, juris; VG Oldenburg (Oldenburg), Urteil vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 -, juris.
  • VG Düsseldorf, 23.04.2012 - 23 K 8414/09

    Homosexualität gleichgeschlechtliche Orientierung bestimmte soziale Gruppe

    Nach dieser einfachrechtlichen nationalen Vorschrift i. V. m. Art. 10 Abs. 1 lit. d QRL wird auch Verfolgung wegen homosexueller Betätigung als Verfolgung wegen Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe - derjenigen der "geschlechtlichen Orientierung" als Aspekt des "Geschlechts" in § 60 Abs. 1 Satz 3 AufenthG - vom Schutzbereich des § 60 Abs. 1 AufenthG umfasst, vgl. Hruschka/Löhr, NVwZ 2009, 205 (210 f.) mit europarechtlicher Herleitung und weiteren Nachweisen; Verwaltungsgericht (VG) Oldenburg, Urteil vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 -, Juris, Rn. 23 ff.; VG Düsseldorf, Urteile vom 23. März 2012 - 13 K 1217/11.A -, Juris, Rn. 36 ff., vom 15. Januar 2008 - 1 K 975/06.A - (Urteilsumdruck, S. 6 f., soweit ersichtlich n.v.).
  • VG Düsseldorf, 23.03.2012 - 13 K 1217/11

    Flüchtling Abschiebungsverbot Homosexualität soziale Gruppe Verfolgung

    Verwaltungsgericht Oldenburg, Urteil vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 -, juris Rdn. 41; ähnlich zum Schutz homosexueller Handlungen zwischen Erwachsenen durch den in Art. 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention gewährleisteten Schutz des Privatlebens Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 22.10.1981, Dudgeon ./. Vereinigtes Königreich, NJW 1984, 541 ff.
  • VG Düsseldorf, 15.04.2019 - 27 K 10501/17

    Gefälschter Zeitungsartikel, Kläger als Person unglaubwürdig, behauptete

    vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 7. März 2013 - A 9 S 1873/12 -, juris; VG Karlsruhe, Urteil vom 09. August 2017 - A 4 K 6228/17 -, Rn. 19, juris; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 18. Dezember 2015 - 9a K 3162/15.A -, juris VG Aachen, Urteil vom 18. März 2014 - 2 K 1589/10.A -, juris; VG Regensburg, Urteil vom 19. November 2013 - RN 5 K 13.30226 -, juris; VG Oldenburg (Oldenburg), Urteil vom 13. November 2007 - 1 A 1824/07 -, juris.
  • VG Augsburg, 18.09.2012 - Au 7 K 12.30184

    Nigeria

    Die Bevollmächtigte des Klägers verwies hierbei auf zwei Zeitungsartikel sowie das Urteil des Verwaltungsgerichts Oldenburg vom 13. November 2007, Az. 1 A 1824/07.
  • VG Köln, 16.08.2012 - 13 K 1011/09

    Usbekistan, homosexuell, Homosexualität, Strafbarkeit, soziale Gruppe, Folter,

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